Foto: NABU/ Heiko Hammerschmidt
Das nach dem Gewässer „Leitsakgraben“ benannte FFH-Gebiet liegt in der Nähe von Nauen und ist Teil des Havelländischen Luch. Das ca. 1000 Hektar große Schutzgebiet ist durch naturnahe Wälder und darin verborgenen Offenlandschaften gekennzeichnet.
Der Laubwald beherbergt zwölf der neunzehn in Brandenburg vorkommenden Fledermausarten. Außerdem kommt eine Vielzahl an Vogelarten vor, z. B. Kiebitz, Kranich und Wendehals. Im Totholz uriger Bäume leben seltene Käferarten wie der Eremit und der Große Rosenkäfer. Auf den Wiesen sind Pflanzen wie Wiesen-Alant, Färber-Scharte und Gewöhnlicher Teufelsabbiss zu finden.
Wir pflegen im Gebiet eine Magere Flachland-Mähwiese mittels ein- bis zweischüriger mosaikartiger, extensiver Mahd, um Pflanzen wie Herbst-Zeitlose und Gewöhnliches Sonnenröschen zu erhalten, den Stickstoffeintrag zu reduzieren und dominante Gräser und Gehölze zu hemmen. Außerdem machen wir uns für Orchideenwiesen sowie Biotop- und Alleebäumen stark.
Im Stadtwald Nauen haben wir Aufstellung von Totholzpyramiden für Holzkäfer begleitet. Tote Bäume dienen als Nahrung, Lebensraum und Brutstätte. Pilze und Bakterien zersetzen das Holz, Spechte bauen ihre Höhlen, und Dachse freuen sich über Larven und Käfer. Zusätzlich speichert Totholz viel Wasser und beliefert den Boden mit Nährstoffen. Insbesondere stehendes Totholz ist wertvoll für den Eremiten, Großen Rosenkäfer und Scharlachroten Plattkäfer.
Sonnig bis halbschattig, warm und windgeschützt – der Rand einer Waldlichtung ist ein Ort, an dem sich die Herbst-Zeitlose (Colchicum autumnale) ausgesprochen wohl fühlt. Die Fläche, die beim Pflegeeinsatz gemäht wird, beherbergt ein großes Vorkommen an Herbst-Zeitlosen. Im Gegensatz zu anderen Blütenpflanzen tanzt die Herbst-Zeitlose ein wenig aus der Reihe. Ihre Blüten treiben im Herbst aus und im Frühling werden grüne Blätter und Früchte gebildet. Die lila, rosa oder weißlich gefärbten Blüten ähneln den der Krokusse und die Blätter können mit dem Bärlauch verwechselt werden. Hier ist Vorsicht geboten, denn Herbst-Zeitlose sind für den Menschen stark giftig! Nachtaktiven Schmetterlingsarten hingegen dient ihr Nektar als Nahrungsquelle.
Feuchtwiesen, Auenwälder und deren Ränder bevorzugen die Herbst-Zeitlosen. Solche Biotopflächen kommen in Brandenburg immer weniger vor und auch die Vorkommen der Herbst-Zeitlosen gehen zurück. Laut der Roten Liste Brandenburgs ist die Herbst-Zeitlose in Brandenburg vom Aussterben bedroht und damit sehr schützenswert.
Die Herbstzeitlose (Colchicum autumnale)
Foto: Heiko Hammerschmidt