Störche

Kaum eine andere Tierart ist mit dem Leben der Menschen auf dem Land so sehr verbunden wie der Weißstorch. Häuser und Schornsteine bilden traditionell die Orte an denen der Weißstorch seine riesigen Nester baut. Heute dienen vor allem Betonpfeiler mit künstlichen Horstkronen als Nistmöglichkeiten für die Tiere.

 

Im Osthavelland kümmern sich unsere zwei Storchenbetreuer um die Weißstörche und die mehr als 80 Storchenhorste.

 

Zu ihren Hauptaufgaben gehört der Schutz der Tiere und ihrer Nester. Jährlich werden die Tiere gezählt und ihr Bruterfolg dokumentiert. Die Nester müssen bei Bedarf gereinigt werden und gelegentlich auch neue Nistmöglichkeiten geschaffen werden, wobei unsere Storchenbetreuer eng mit den Leute vor Ort und dem Netzbetreiber E.DIS zusammenarbeiten.

Natürlich kümmern sie sich auch um verletzte Tiere!

 

Ein großer Aufwand, bei dem Unterstützung immer gern gesehen ist!

 

Kontakt:

Claudia Jörg

stoerche(@)nabu-osthavelland.de

Drei Weißstörche (Ciconia ciconia)

Foto: Claudia Jörg



Nestputz bei den Störchen

November 2023

Nachdem die Störche das Osthavelland wieder in Richtung Süden verlassen haben, haben sich die Storchenbetreuer an den Nestputz gemacht. 

Die Horste in Nauen, Vietznitz, Friesack und Retzow wurden gesäubert und ausgebessert.

Wir danken Lothar Richter, der uns wieder tatkräftig mit Hubwagen und Tatendrang unterstützt hat sowie der Unteren Naturschutzbehörde für die finanzielle Unterstützung.

Fotos: NABU/ Karen Meyer


Tödliches Ende an der Landstraße

12. April 2023

Am Mittwoch wurde eine Störchin an der Landstraße zwischen Gohlitz und Wachow von einem Auto erfasst und getötet. Sie befand sich auf der Straße und kam vermutlich von der angrenzenden Wiese. Der Autofahrer konnte nicht rechtzeitig bremsen und es kam zur Kollision. Die Störchin erlitt einen Flügelbruch und innere Verletzungen. Sie hat beim Aufprall ein Ei verloren. Die Störchin hatte kürzlich auf dem Nest in Wachow angefangen Eier zu legen.

Nun wird es nichts mit der Brut. Das Männchen zieht nun seine Kreise und sitzt gelegentlich am Nest. 

 

Leider kommt es immer wieder zu tödlichen Straßenunfällen von Weißstörchen durch vorbei fahrende Fahrzeuge. Dabei werden die Störche entweder durch den Fahrtwind verwirbelt oder sie kollidieren direkt mit den Fahrzeugen. Ironie des Schicksals: Da nicht nur Felder, sondern auch Grün- oder Blühstreifen direkt an die Straße reichen, wird auch dort nach Nahrung gesucht. Die Störche, aber auch andere Tiere, die sich am Straßenrand aufhalten, können die Geschwindigkeit der Fahrzeuge nicht einschätzen. Bitte fahren Sie vorsichtig und halten sich an die vorgeschriebenen Geschwindigkeiten.


Unser Storchenteam beim Frühjahrsputz der Horste

29.03.2023

Gefährliche Plastikschnüre und Unrat können den Küken zum Verhängnis werden und werden deshalb akribisch entfernt. Insgesamt 80 Storchennester in luftiger Höhe werden jährlich von Claudia Jörg und ihren MitstreiterInnen kontrolliert, gereinigt und ggf. größeren Reparaturen unterzogen. Die Untere Naturschutzbehörde unterstützt uns auch dieses Jahr dabei. 

 

13 Störche sind bislang im Osthavelland angekommen. Die Ringe der Ankömmlinge werden ausgelesen und an die Beringungszentrale Hiddensee geschickt. Von dort kommen Informationen über Sichtungen der Störche auf ihrem Vogelzug.


Storchenweibchen mit Handicap

Frühjahr 2022

Am 22. 03. 2022 hat das verpaarte beringte Weibchen DER AJ091 vom Tremmener Golfplatz einen Winter Tee (Utensil, um

Golfplätze abzuschlagen) aufgespießt. Da nun die Nahrungsaufnahme stark behindert war, versuchten wir sie einzufangen, um sie von dem Utensil zu befreien. Alle Versuche scheiterten. Seit dem 12.04. war sie dann nicht mehr gesichtet worden. Wir waren verblüfft zu sehen, dass das Weibchen trotz ihres Handikaps einen guten Eindruck gemacht hatte. Sie verbrachte zwar die meiste Zeit mit der Nahrungsaufnahme, die vermutlich schlürfend noch möglich war. Aber sie zeigte auch alle anderen Verhaltensweisen wie Gefiederpflege, Klappern, Nestverteidigung und Paarung.

 

Am 12.04. verschwand sie und wir suchten sie noch einige Tage. Danach gaben wir sie auf. Kurz darauf verpaarte sich ein anderes unberingtes Weibchen, dass sich offenbar schon länger für das Nest interessiert hatte, mit dem Männchen.

 

Einen Monat später - am 12.05. meldete der Green Keeper, dass "unser" Weibchen das Nest wieder übernommen habe. Wir waren skeptisch, konnten aber den Ring auslesen und tatsächlich es war DER AJ091!

 

Vielleicht werden wir eines Tages noch herausfinden, wo  sich das Weibchen aufgehalten hatte und vielleicht auch wie sie das Winter Tee losgeworden ist.


Neues von den Störchen aus dem Osthavelland!

04.06.2019

Zu den Aufgaben eines Storchenbetreuers gehört es auch beringte Störche aufzusuchen und ihren Ring auszulesen. Hierüber können Daten zur Herkunft, Alter und Aufenthaltsorten der Tiere gesammelt und ausgewertet werden.
Unsere Storchenbetreuerin Claudia Jörg saß diese mal drei Stunden am Horst, denn der beringte Brutstorch war lange auf Futtersuche. Leider war nur noch ein Küken im Nest. Viele Küken wurden dieses Jahr aus dem Nest geworfen, da die Futtersituation auf Grund der andauernden Hitze sehr angespannt ist.

 

Ihre Ausdauer wurde aber belohnt.

Als der beringte Storch endlich ankam, flog wie aus dem Nichts ein Fremdstorch hinzu und griff das Paar an. Nach erfolgreicher Vertreibung des Fremdstorchs war die Freude sichtbar und die Paarbeziehung wurde über rituelles Klappern eifrig gefestigt. Anschließend konnte die Wachablösung erfolgen und nun flog der unberingte Brutstorch auf Nahrungssuche. 

Übrigens - der beringte Storch ist ein Weibchen, wurde 2006 in Griebo, Sachsen Anhalt geboren und ist keine Unbekannte im Osthavelland

 

 

Fotos: Claudia Jörg


Neues von den Weißstörchen im Osthavelland!

11.11.2018

Unsere Storchengruppe unter Leitung von Claudia Jörg ist mit der Bilanz für das Jahr 2018 fertig!

 

Hier die vollständige Jahresbilanz für 2018:

Allgemeines:

In diesem Jahr können wir uns über eine gute Nachwuchsrate bei den Weißstörchen freuen.
67 Jungstörche wurden flügge!

Im Vergleich zu den beiden letzten Jahren, wo 52 bzw. 48 Jungstörche das Nest verließen, ist das eine gute Bilanz.
Es gab sogar drei Storchenpaare, die es schafften vier Jungstörche groß zu füttern.
Bei zwei Nestern kam einer der Brutstörche um, so dass der verbleibende Storch über die letzten drei Wochen zwei bzw. drei hungrige Schnäbel allein stopfen musste. Aber auch das gelang.

Das alles ist erstaunlich, denn die Trockenheit war dieses Jahr sehr groß. Das bedeutete ja auch, dass
kaum Regenwürmer aus dem trockenen Boden gezogen werden konnten. Die Küken benötigen ja in den
ersten Wochen kleine Nahrung und Regenwürmer sind die übliche und bevorzugte Nahrung in dieser Zeit.

Vielleicht waren die vielen Grashüpfer und Heupferde dieses Jahres ein Ersatz, die gut aus den
niedrig wachsenden, trockenen Wiesen und Feldern geerntet werden konnten.

In anderen Landesteilen ist die Bilanz unterschiedlich – manche zählten mehr Jungstörche, manche
weniger als in den Vorjahren.

In Nauen blieb der letzte der vier Jungvögel des Horstes eine Woche länger auf dem Nest als seine
Geschwister. Er wurde 1x täglich gegen 22:00 von einem Altvogel gefüttert (bei extremer Hitze und voller
Sonne also max. täglich eine Wassergabe!). Der Jungvogel machte kaum Anstalten zu Flugversuchen,
flog aber schließlich davon.
Im Bredower Luch wurde Mitte Oktober ein Storch gemeldet, er hat wohl den Abflug im August nicht
mitgemacht. Er frisst, ist flugfähig und wird weiter beobachtet. Vielleicht ist es das Nesthäkchen aus
Nauen?

Wieder konnte Störche gesichtet werden, die beringt sind:

Horst Hoppenrade: Das Männchen wurde 2010 in Warenberg, Sachsen-Anhalt geboren. Er wurde

bereits 2014 beobachtet und trieb sich in Sachsen Anhaltund Zywaice, Krapkowice (Polen) herum.

Horst Schönwalde Dorf: Das Weibchen wurde 2006 in Anhalt-Zerbst, Sachsen-Anhalt geboren und

bereits 8x in Kremmen, Wansdorf und Schönwalde beobachtet.

Horste in Selbelang, Ribbeck (Brennereischornstein) und Horst Wansdorf: Hier wurden ebenfalls beringte

Störche gesehen – 2 davon stammen aus Deutschland, einer aus Polen.

 

Die Storchenbetreuer freuen sich, wenn sie über beringte Störche informiert werden. Sie haben die

Möglichkeit die Ringe auszulesen. Zur Belohnung wird man dann über die Herkunft etc. informiert.

 

 

I Bilanz
34 Storchenpaare insgesamt
2017: 36, 2016: 36
28 Storchenpaare mit Nachwuchs
2017: 23, 2016: 23
67 Jungstörche
2017: 52, 2016: 48
Höchste Nachwuchsrate seit 1962 war 2008 mit 84 Jungstörchen.
Nachwuchs der 28 Storchenpaare


3 Paare mit 4 Jungstörchen, (Nauen, Paulinenaue und Friesack, Bahnhof)
7 Paare mit 3 Jungstörchen
16 Paare mit 2 Jungstörchen
2 Paare mit 1 Jungstorch


6 Storchenpaare ohne Nachwuchs
2017: 13, 2016: 13


Meldungen zur Ankunft:
Ankunft erster Storch: 03. März 2018 in Hoppenrade
Ankunft letzter Storch: 08. Mai 2018 in Neu-Falkenrehde


II Besonderheiten
Futter
Seit Mitte April hat es extrem selten geregnet im Ost-HVL. Das Angebot an Regenwürmern, die für die
Küken wichtig sind, war vermutlich gering. Zudem gab es 2018 nicht viele Mäuse, dafür viele Grashüfer
und Heupferdchen. Die Pflanzen auf Wiesen und Feldern standen nicht hoch und es wurde früh gemäht,
was vermutlich zeitweilig einen gut gedeckten Tisch für Küken / Jungstörche bedeutete. Allerdings gab
es selten eine zweite Mahd.
Es ist für uns erstaunlich, dass trotz des extrem trockenen Wetters mehr Jungstörche im Ost-HVL
gezählt wurden als in den Vorjahren.
Zwei Alleinerziehende
In Pausin und Tietzow musste ein Altstorch die Jungstörche über mehr als 3 Wochen allein füttern, da
der Partnerstorch ausblieb bzw. umkam (Pausin). Die Jungstörche (Pausin 3 und Tietzow 2) haben
überlebt.


Nachzügler
In Nauen blieb der letzte der vier Jungvögel des Horstes eine Woche länger auf dem Nest als seine
Geschwister. Er wurde 1x täglich gegen 22:00 von einem Altvogel gefüttert (bei extremer Hitze und voller
Sonne also max. täglich eine Wassergabe!). Der Jungvogel machte kaum Anstalten zu Flugversuchen,
flog aber schließlich davon.
Im Bredower Luch wurde Mitte Oktober ein Storch gemeldet – er wird weiter vor Ort beobachtet.

Er frisst und ist flugfähig.

III Umsetzung von Horsten von ungeeigneten Standorten zu geeigneten Standorten

Versetzung eines nicht besuchten Horstes von Schwanebeck → Bredow, Schäferei:
Der Horst in Schwanebeck wurde 1999 vom NABU errichtet. Seit 2000 gab es nur in einigen Jahren
gelegentliche Horstbesuche einzelner Störche. Als neuer Standort wurde in Bredow das Gelände einer
großen Schäferei, mit Anschluss an das Bredower Luch ausgesucht. Bis zu 3 Störche besuchten das
Schäfereigelände in den vergangenen Jahren.


Horstumsetzung von Schwanebeck → Bredow am 09.02.2018 durch Netzbetreiber e.dis:
Nestbau mit Unterstützern Ende Februrar, Errichtung des Mastes durch Netzbetreiber e.dis.


Versetzung eines „erfolgreichen“ Horstes in Ketzin:
Versetzung des Horstes „Ketzin, an der Villa 1“ um ca 30 Meter auf Grund von Bauarbeiten in zu
großer Nähe des alten Standortes. Versetzung durch Bauherrn und Nestbau mit Unterstützern
im Februar vor Eintreffen des 1. Brutstorches. Erfolgreiche Brut (2 Jungvögel).


Errichtung eines neuen Horstes in Börnicke:
Netzbetreiber e.dis lieferte einen neuen Mast; die Horstkrone wurde vom Ortsbetreuer aus Gutenpaaren
geschlossert; Nestbau mit Unterstützern, Errichtung des Mastes im Februar 2018 druch Netzbetreiber e.dis.

 

Beringte Störche:
Folgende Ringe wurden unseres Wissens nach ausgelesen:
Horst Hoppenrade
Horst Schönwalde Dorf*,
Horst Selbelang,
Horst Ribbeck, Brennereischornstein,
Horst Wansdorf, Betonmast*
* selbst ausgelesen
Zu spät erfuhren wir von einem beringten Brutstorch in Gutenpaaren.

 

Horstpflege:
Reinigung und Aufbauten von Nestern mit Hilfe der örtlichen Freiwilligen Feuerwehren und Lothar
Richter (Arbeitsbühnenvermietung Lothar Richter, Markee)

IV Sonstiges
NABU Wanderausstellung zu Störchen im Osthavelland:
Die Ausstellung wurde vom Mai bis Sep. 2018 im Museum Ketzin gezeigt.

 

RBB, ZIBB Beitrag zum Nestbau in Börnicke und die üblichen MAZ Artikel.

 

 

Fotos: Claudia Jörg


Horstsanierung in Wustermark!

06.05.2017

Der Storchenhorst auf dem Gelände der Schule in Wustermark wurde saniert. Der Horst wurde 1995 auf Initiative einer Lehrerin und ihrer Schulklasse aufgestellt und nun zum zweiten Mal modernisiert. Bisher gab es nur gelegentlich Besuche vom Storch. Vielleicht überzeugt nun aber die modernisierte Immobilie Meister Adebar.

 

Danke nochmal an unsere Storchenbetreuer, die helfende Nachbarin, die helfende Lehrerin und nicht zuletzt dem Schulleiter, der den Hubwagen der Firma Collé organisiert hat.

 

Seit dem 03.05. ist auch der Storch in Tietzow nicht mehr alleine. Sein Partner kam nun zwar relativ spät an, wir hoffen aber trotzdem noch auf eine erfolgreiche Brut.

 

Fotos: Claudia Jörg


Neues vom Storch im Osthavelland!

11.04.2017

Die Ankunft der ersten Störche wurde bereits Ende März gemeldet. Seitdem kommen täglich weitere Störche an, wahrscheinlich bis Ende April.
An 18 Horsten wurden uns bis jetzt von den Storchen- Ortsbetreuern Paarungen gemeldet. Dies ist zwar noch keine Garantie dafür, dass diese Paarungen auch bestehen bleiben, jedoch ist die Wahrscheinlichkeit hierfür sehr hoch.
Letztes Jahr hatten wir im Osthavelland 36 Horstpaare. 23 Paarungen ware erfolgreich und konnten mindestens ein flügges Jungtier großziehen.
Für dieses Jahr drücken wir wieder die Daumen!

 

In folgenden Ortschaften lässt sich das Treiben der Störche für gewöhnlich besonders gut beobachten:
Schönwalde Dorf, Pausin, Ribbeck, Wagenitz, Ketzin, Lietzow, Paretz, Niebede, Brädikow, Börnicke, Wansdorf u.a.

Foto: Andy Kleinschmidt


Die Störche sind wieder im Osthavelland!

03.04.2017

In den letzten Tagen sind die ersten Störche an ihren Horsten angekommen. Der erste bereits am 27.03. in Pausin.
Einen Tag später bereits der nächste an seinem Horst in Pessin.

Saisonstart für unsere Storchenbetreuer!
Hoffentlich gibt es dieses Jahr wieder viele erfolgreiche Storchenpaare.

 

Foto: Claudia Jörg