An dieser Stelle stellen wir Euch verschiedenen Gebiete vor, die für die Botanik im Osthavelland von besonderer Bedeutung sind und von denen viele durch unsere Botanik- Gruppe betreut werden.
Viele dieser Gebiete stellen für die dort vorkommenden Pflanzen das letzte Refugium in der Region dar. Zumeist sind sie das Resultat ehemaliger Bewirtschaftungsformen, die in der modernen Landwirtschat mittlerweile verloren gegangen sind.
Deswegen bedürfen diese Flächen einer extensiven Pflege, zum Beispiel durch eine jährliche Mahd, um so die dortigen Pflanzen und die Biodiversität in der Region zu erhalten und dem Artenschwund im Osthavelland entgegenzuwirken!
Gerade die Mahd ist leider sehr aufwändig, sodass hier immer Hilfe benötigt wird!
Falls Ihr euch die Flächen einmal ansehen wollt oder uns bei der Pflege unterstützen wollt, meldet euch einfach mal bei uns!
Kontakt:
Heiko Hammerschmidt
Nördlich von Paulinenaue existiert ein kontinentaler Steppen-Trockenrasen mit vielen seltenen Pflanzenarten.
Hierbei handelt es sich um zwei Dünenzüge die nach der letzten Eiszeit entstanden sind.
In dem Gebiet kommen viele seltene Trockenrasenpflanzen vor. An einer Stelle gibt es sogar noch einen kleinen Bestand der Wiesen-Küchenschelle (Pulsatilla pratensis subsp. nigricans), für deren Schutz Brandenburg eine hohe Verantwortung hat!
Charakteristische Pflanzen dieses Gebiets sind:
Blut-Storchschnabel (Geranium sanguineum), Ähriger Blauweiderich (Veronica spicata), Sonnenröschen (Helianthemum nummularium), Steppen-Sesel (Seseli annuum) und der Berg-Haarstrang (Peucedanum oreoselinum)
Blüte der Wiesen- Küchenschelle (Pulsatilla pratensis subsp. nigricans)
Foto: Heiko Hammerschmidt
In Brieselang blüht der blaue Lungen- Enzian (Gentiana pneumonanthe)
Foto: Heiko Hammerschmidt
Bei Brieselang existiert noch eine alte Pfeifengraswiese. Dieser historisch genutzer Wiesen- Typ diente einst zur Gewinnung von Einstreu für Stallungen. Hier leben viele Pflanzenarten die heute selten geworden sind.
Besonders wertvoll ist der Bestand der Sumpf-Engelwurz (Angelica palustris), die bei uns vom Aussterben bedroht ist und auch gesetzlich unter Schutz steht.
Drei verschieden Orchideenarten und viele andere seltene Arten wie Färber-Scharte (Serratula tinctoria), Kümmel-Silge (Selinum carvifolia), Schopf-Kreuzblümchen (Polygala comosa), Lungen-Enzian (Gentiana pneumonanthe), Sibirische Schwertlilie (Iris sibirica) und Weidenblättriger Alant (Inula salicina) leben hier!
In dem Gebiet kommen auch viele seltene Schmetterlingsarten vor!
In der Umgebung von Nauen gibt es noch mehrere wertvolle Pfeifengraswiesen. Sie gehören zu den am besten erhaltenen Pfeifengraswiesen im Land Brandenburg.
Zahlreiche seltene Pflanzenarten und mehrere Orchideenarten wie das Helm- Knabenkraut (Orchis militaris) und die Breitblättrige Fingerwurz (Dactylorhiza majalis) kommen hier vor.
An einer anderen Stelle im Wald kommt die Vogel-Nestwurz (Neottia nidus-avis) vor.
Bei diesem Vokommen handelt es sich wahrscheinlich um das größte und beste Vorkommen dieser Art in ganz Brandenburg!
Das Helm- Knabenkraut (Orchis militaris)
Foto: Heiko Hammerschmidt
Der Sumpfenzian (Gentianella uliginosa)
Foto: Heiko Hammerschmidt
Einige Wiesen bei Schönwalde weisen sehr vielen seltenen Pflanzenarten auf.
So gibt es hier verschieden Orchideenarten, ein Vorkommen des Sumpf- Herzblatts (Parnassia palustris) und einige Exemplare des sehr seltenen Sumpfenzians (Gentianella uliginosa).
Um diese Flächen kümmert sich eine Hennigsdorfer Naturschutzgruppe.
Diese Feuchtwiese ist vor allem wegen des Bestandes des sehr seltenen Lungen-Enzians (Gentiana pneumonanthe) von Bedeutung.
Jedoch kommen auch andere seltene Pflanzenarten hier vor. Wie zum beispielsweise die Färber-Scharte (Serratula tinctoria) oder die Sibirische Schwertlilie (Iris sibirica).
Der blaue Lungen- Enzian (Gentiana pneumonanthe)
Foto: Heiko Hammerschmidt
Der Steppen- Sesel (Seseli annuum)
Foto: Heiko Hammerschmidt
Beim Burgwall Knoblauch handelt es sich um den Burgstall einer ehemaligen slawischen Niederungsburg.
In der Umgebung des Burgwalls existiert eine sehr artenreiche Trockenrasenflora. Unter anderem kommen hier der Steppen- Sesel (Seseli annuum) und der Ährige Blauweiderich (Veronica spicata) vor.
Beim Bredower Forst in Brieselang gibt es einen Wiesenbereich mit vielen seltenen Pflanzenarten.
Darunter sind beispielsweise die Pechnelke (Viscaria vulgaris), das Sonnenröschen (Helianthemum nummularium) und der Vielblütige Hahnenfuß (Ranunculus polyanthemos).
Eine Besonderheit in diesem Gebiet ist das seltene Vorblattlose Vermeinkraut (Thesium ebracteatum), von dem es nur sehr wenige Fundorte in ganz Deutschland gibt!
Das Vorblattlose Vermeinkraut (Thesium ebracteatum)
Foto: Heiko Hammerschmidt
Die Grünliche Waldhyazinthe (Platanthera chlorantha)
Foto: Heiko Hammerschmidt
Bei Paulinenaue existiert ein sehr wertvolles Waldgebiet mit einer, insbesondere im Frühling, artenreichen Krautschicht.
Eine Besonderheit dieses Gebiets ist der einzige Fundort der Grünlichen Waldhyazinthe (Platanthera chlorantha) in ganz Brandenburg!
Bei Paulinenaue gibt es noch ein Vorkommen der Sibirische Schwertlilie (Iris sibirica).
Die Sibirische Schwertlilie (Iris sibirica)
Foto: Heiko Hammerschmidt
Das Helm- Knabenkraut (Orchis militaris)
Foto: Heiko Hammerschmidt
Auf dem für die Öffentlichkeit nicht frei zugänglichem Gelände des Funkamts Nauen gibt es verschiedene wertvolle Wiesen mit seltenen Pflanzenarten.
Hier kommen unter anderem verschiedene Orchideenarten, wie zum Beispiel das Helm- Knabenkraut (Orchis militaris) vor.
In der Umgebung von Nauen befindet sich eine Wiese mit Herbstzeitlosen (Colchicum autumnale).
Neben den hunderten Exemplaren an Herbstzeitlosen (Colchicum autumnale) gibt es hier aber auch eine artenreiche Frühjahrsflora mit zum Beispiel Leberblümchen (Anemone hepatica) und Buschwindröschen (Anemone nemorosa). Weiterhin kommen hier unter anderem auch Sonnenröschen (Helianthemum nummularium) und Wiesen- Primel (Primula veris) vor.
Die Herbstzeitlose (Colchicum autumnale)
Foto: Heiko Hammerschmidt
Der Lungen- Enzian (Gentiana pneumonanthe)
Foto: Heiko Hammerschmidt
Nördlich von Paulinenaue gibt es noch Wiesen mit einem kleinen Bestand des Lungen- Enzians (Gentiana pneumonanthe).
Weiterhin kommen hier auch Färber-Scharte (Serratula tinctoria), Sumpf-Herzblatt (Parnassia palustris) und Brenndolde (Selinum dubium) vor.
Auf einem kleinen Wiesenstück bei Rohrbeck gibt es hunderte Exemplare der Herbstzeitlosen (Colchicum autumnale).
Die Herbstzeitlose (Colchicum autumnale)
Foto: Heiko Hammerschmidt
Die Purpur- Sommerwurz (Orobanche purpurea)
Foto: Heiko Hammerschmidt
Bei Nauen gibt es noch einen kleinen Bestand der Purpur- Sommerwurz (Orobanche purpurea).
Die Art ist ein Parasit und nutzt vor allem verschiedene Schafgarben- Arten als Wirte!
Bei Berge und bei Groß Behnitz gibt es noch kleine Bestände der Nelken- Sommerwurz (Orobanche caryophyllacea).
Die Art ist ein Parasit und nutzt verschiedene Rötegewächse als Wirte!
Die Nelken- Sommerwurz (Orobanche caryophyllacea).
Foto: Heiko Hammerschmidt